„Wir glauben an den Frieden!“

Großes Benefizstraßenfest rund um den Frankfurter Hof

Solidarität und Gemeinschaft – das waren die Schlagworte beim großen Benefizstraßenfest „Gemeinsam stark“ des Frankfurter Hofs und der Pfarrei St. Birgid in Nordenstadt. Neben dem Team des Frankfurter Hofs und vielen Gemeindemitgliedern unterstützten Musiker, Techniker, Ukrainer, Geschäftsleute, Vereine und Politiker die Aktion, bei der rund um die Gastwirtschaft ein buntes Sommerfest gefeiert wurde, dessen Reinerlös für den deutsch-ukrainischen Partnerschaftsverein „Wiesbaden-Kamenez-Podolski“ bestimmt ist.

Für den Verein versicherte Tetyana Pastushok, dass das Geld gut ankommen werde. Wiesbaden-Kamenez-Podolski organisiert vor allem Transporte mit Hilfsgütern – alles werde gebraucht von der Babywindel bis zur Medizin. Pastushok begrüßte zunächst die ukrainischen Gäste in Ukrainisch. Unter Applaus fügte sie in Deutsch hinzu: „Wir glauben an die Ukraine! Wir glauben an den gesunden Menschenverstand! Wir glauben an den Frieden!“

Gastwirt Frank Sprenger begrüßte die Gäste und übernahm den Dank an die zahlreichen Helfer – eine nicht enden wollende Aufzählung folgte, so viele Unterstützer hatte die Aktion gefunden.

„Das Wetter stimmt und die Stimmung stimmt. In der Ukraine ist das anders“, erinnerte Pfarrer Frank Schindling an den Grund für die Feier. Er und der Gastronom seien fassungslos angesichts des Krieges und wollten auf diese Weise ein Zeichen setzen für Menschlichkeit und Solidarität. Der Krieg solle nicht zur Normalität in den Köpfen der Menschen werden, das sei nicht hinzunehmen. „Mit diesem Fest wollen wir ein Ausrufezeichen setzen für ein friedliches Miteinander.“

Unter die Gästeschar hatten sich auch der hessische Kultusminister Alexander Lorz und Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende gemischt. Lorz sprach von einer „großartigen Initiative“. Es sei wichtig, sich die Anliegen der Ukrainer „immer wieder ins Bewusstsein zu rufen und so gut wie möglich zu helfen.“

„Ein großes und herzliches Dankeschön für dieses Zeichen der Solidarität“, sagte der Oberbürgermeister. Der Krieg in der Ukraine sei ein tiefer Einschnitt in die europäische Friedensordnung. Mende zeigte sich überwältigt von der uneingeschränkten Hilfsbereitschaft und Solidarität der Wiesbadener. Die ukrainischen Flüchtlinge seien in der Stadt herzlich aufgenommen worden. „Die Kommune könnte das alleine nicht stemmen“, dankte Mende den Anwesenden.

Dann wurde gefeiert – mit ukrainischer und deutscher Musik. Die Auftritte der Bands Syndikath und Glow waren so mitreißend, dass die Leute trotz der heißen Temperaturen begeistert mittanzten. Die Getränke flossen in Strömen, ukrainische und deutsche Spezialitäten wurden probiert, die Kinder ließen sich Glitzertattoos aufmalen, die reichhaltige Kuchentheke wurde komplett von den Gemeindemitgliedern gespendet und in der Fotobox wurden Groß und Klein abgelichtet. Gemeinsam wurde gefeiert und Hand in Hand arbeiteten die Helferinnen und Helfer aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Glückliche Gesichter und volle Spendentöpfe.

Text/Fotos: Anne Goerlich-Baumann