Hostien werden wieder eingelegt…

…jeder gibt etwas von sich hinein.

Angeregt vom Pfarrgemeinderat gehen wir im Laufe des Monats August an allen Kirchorten wieder dazu über, dass die Hostien von den Gottesdienstbesuchern vor dem Gottesdienst an einem aufgestellten Kredenztisch mit der Hostienschaufel in die Hostienschale aus Ton „eingelegt“ werden. Damit soll sichtbar werden: es ist „unser“ Brot, „unsere“ Hostie, die wir aus unserer Lebenswelt zum Altar bringen, damit Gott sie wandelt und uns wiederschenkt. Wir bringen so „unsere Welt“ zu Gott und bringen uns auch selbst mit ein, unsere Freuden und unsere Sorgen.

Und keine Sorge – auch wer es vergessen hat oder nicht wusste: durch zusätzlich eingelegte Hostien ist immer gewährleistet, dass alle zur Kommunion gehen können.

 

Eine ausführliche Erläuterung liegt an den Kirchorten als Flyer aus oder ist hier nachzulesen:

Der Pfarrgemeinderat hat angeregt, dass die Hostien künftig wieder „eingelegt“ werden. Das geht ganz einfach: Jeder, der zur Kommunion gehen möchte, ist eingeladen, nach dem Hineinkommen in die Kirche zu dem im Eingangsbereich aufgestellten Kredenztisch zu gehen und eine Hostie aus der Holzschale in die Tonschale, die später nach vorn zum Altar gebracht wird, einzulegen. Bitte benutzen Sie aus hygienischen Gründen hierzu die Hostienschaufel.

 

…aber warum eigentlich?

Eigentlich war das in St. Birgid bereits guter Brauch – bis die Corona-Maßnahmen diese Praxis unmöglich machten.

In Lied Nr. 184 des Gotteslobs singen wir: „Herr, wir bringen in Brot und Wein unsere Welt zu dir.“ Genau das wird nun sichtbar: Es ist „unser“ Brot, „unsere“ Hostien, die wir aus unserer Lebenswelt zum Altar bringen, damit Gott sie wandelt und uns wiederschenkt. Wir bringen mit unseren Gaben auch uns selbst mit, unsere Freuden und Sorgen. Wir bringen mit dem Einlegen zum Ausdruck: „Ich gebe auch etwas von mir hinein: Das, was mich bewegt, meine Hoffnung, meinen Kummer, mein Leben.“

 

Und der Tabernakel?

Der Tabernakel zeigt mit dem ewigen Licht die Präsenz Christi. Er ist der Aufbewahrungsort der geweihten Hostien, die in einer Messfeier übrig

bleiben und vor allem für die Kranken aufbewahrt werden, die nicht an der Feier teilnehmen konnten. Darum sind im Tabernakel immer genügend gewandelte Hostien vorrätig. In der Messfeier sollen jedoch zuerst „unsere“ Gaben verwandelt werden. Und nicht nur sie, auch wir selbst – wir werden ganz eng mit Gott verbunden, werden zu seinem Leib, zum Leib Christi.

 

Und was ist, wenn…

…Sie doch einmal das Hostieneinlegen vergessen haben?

Keine Bange – Sie können trotzdem zur Kommunion gehen. Es ist immer gewährleistet, dass genügend Hostien verfügbar sind.

 

Sicher wird es wieder eine Zeit der Gewöhnung brauchen – aber die Erfahrungen haben gezeigt, dass sich dies schnell wieder einspielt. Und vielleicht freuen Sie sich über dieses liturgische Zeichen, das uns zeigt: In dieser Feier wandelt sich das, was wir einbringen. Infoblätter liegen an den Kirchorten bereit, auf denen Sie noch einmal alles ausführlich nachlesen können.

 

Alexandra Chytry, PGR-Vorsitzende   Frank Schindling, Pfarrer

Foto: Barbara Yurtöven