30 Jahre Fastnachtfreizeit

2017
2017

Sie wechseln jedes Jahr ihre Identität, sind eine eingeschworene Gemeinschaft und reisten schon durch die Zeit. Wer hier mitmacht, ist cleverer als Sherlock Holmes, heldenhafter als die Ritter der Tafelrunde und unerschrockener als jede Piratenbande – nein, hier ist nicht die Rede von einer geheimen Bruderschaft der Pfarrei St. Birgid, sondern – ganz im Gegenteil – von einer unternehmungslustigen, aufgeschlossenen Gemeindegruppe: Das Team der Fastnachtfreizeit lädt seit 30 Jahren an den Karnevalstagen Kinder von 7 bis 14 zu einer abenteuerlichen Unternehmung ein. Bislang ging es alljährlich ins Kloster Arnstein, ausgerechnet im Jubiläumsjahr führte die Freizeit erstmals zur Burg Waldeck bei Dommershausen. Und so herrschte neben der Freude über das Jubiläum auch ein wenig Wehmut darüber, dass das Kloster Arnstein im letzten Jahr geschlossen wurde.

2008
2008

An Ideen mangelt es dem Betreuerteam, von denen einige wie das Geschwisterpaar Anna und Jonathan Einig schon vor über 25 Jahren als Kinder mitgefahren sind, nicht. „Ich weiß gar nicht, was Fastnacht ist“, erzählt Jonathan Einig lachend. Jede Fahrt steht unter einem neuen Motto, das mit viel Liebe zum Detail umgesetzt wird. An Ideen mangelt es nicht – eher im Gegenteil: Meist muss das rund 20-köpfige Betreuerteam darüber abstimmen, welcher Vorschlag genommen wird. So gab es schon die Themen Märchen, Harry Potter, der Hobbit, die Iluminati, Alice im Wunderland und jetzt im Jubiläumsjahr Vampire.

2018
2018

Ins Leben gerufen haben die Fastnachtfreizeit die damalige Bierstadter Gemeindereferentin Gisela Gärtner und Gabriele Wassenich-Gerlitzki mit einer Gruppe engagierter Jugendlicher. Die erste Fahrt fand unter dem Motto „Länderspiele“ statt. Gärtner, die immer gekocht hat, hatte sich auch bei den Mahlzeiten ganz auf das Thema eingestellt. „Als ich asiatisch gekocht habe, standen auf einmal die Klosterleute in der Küche und meinten, es rieche so gut. Bei den Kindern kam das Essen dann aber gar nicht so gut an“, erinnert sich Gärtner schmunzelnd. Dafür waren ihre selbstgebackenen Kreppel immer ein Renner. Am Ende der ersten Fahrt gab es sogar ein Feuerwerk.

2015
2015

Für Aufregung sorgte einmal eine Gruppe Teilnehmer, die sich bei einer Nachtwanderung im Wald verlaufen hatte. „Und dabei war der Leiter auch noch Pfadfinder“, so Gärtner. Zum Glück fand alles ein gutes Ende. Auch als bei der Abfahrt nach Arnstein einmal kein Bus kam, gelang es dem Team innerhalb von zwei Stunden einen neuen zu organisieren.

2016
2016

Nun beginnt nach 30 Jahren also ein Neuanfang: Erstmals ging es zur Burg Waldeck. Dort tauchten alle in die Welt der Vampire ein und erlebten wieder ein spannendes Abenteuer. Im nächsten Jahr geht es dann mit neuer Identität weiter…

Text: Anne Goerlich-Baumann/Fotos: Fastnachtfreizeitteam und Anne Goerlich-Baumann