Zwei Prozessionen – zwei Feste der Begegnung
Fronleichnam in Erbenheim und Sonnenberg
Bei strahlendem Sonnenschein konnte in Sonnenberg und in Erbenheim Fronleichnam gefeiert werden. Nach den Gottesdiensten in Herz Jesu und Maria Aufnahme machten sich die Prozessionen, angeführt von der Monstranz unter dem Baldachin, jeweils auf ihren Weg.
In Sonnenberg führte der Weg über die Burg bis zur Konrad-Duden-Schule, wo im Anschluss ein stimmungsvolles Fest der Begegnung gefeiert wurde. Mit dabei war der Pfarrer der evangelischen Thalkirche, Thomas Hartmann.
Fotos: Niklas Löhr
In Erbenheim machte die Prozession Zwischenstation an der Pauluskirche, vor der die Kinder der Kita Maria Aufnahme schon warteten. Sie hatten für diesen Tag einige Lieder vorbereitet, die sie mit großem Engagement vortrugen. Ein Grußwort sprach Pfarrer Holger Fritz von der Paulusgemeinde.
Zurück in Maria Aufnahme begann nach dem Schlusssegen auch hier das Fest der Begegnung, mit einem bunten Programm und voll besetzten Plätzen.
Fotos: Barbara Yurtöven
Und hier noch ein ausführlicher Bericht aus Erbenheim von Dieter Zöll:
Pfarrfest der Kirchorte Maria Aufnahme Erbenheim – Christ König Nordenstadt – St. Stephan Delkenheim in ERB
Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung – und anders als im Roman von Eric Malpass schlich auf dem Parkplatz des Gemeindezentrums Erbenheim an Fronleichnam nicht ein kleiner Junge herum und beobachtete die noch schlafende Familie. Stattdessen machten sich die ersten wachen Aufbauhelferinnen und Aufbauhelfer daran, für das Fest der Gemeinde der Kirchorte Maria Aufnahme Erbenheim – Christ König Nordenstadt – St. Stephan Delkenheim das Außengelände wieder einladend zu gestalten. Getränkewagen, Grillstand, Waffelstand, Bücherstand, Kerzenverkauf und Kuchentheke wollten gut vorbereitet werden.
Anders als in den Vorjahren galt es auch, neue Auflagen des Ordnungsamtes umzusetzen. Es musste ein Lageplan her, alle Stände wurden in einer Höhe von mindestens zwei Metern sichtbar nummeriert, mit Sicherheitshinweisen einschließlich der Regelung, wo man sich die Hände zu waschen hat, ausgestattet, Fluchtwege geordnet und Feuerlöscher für den Grillstand vorgehalten. Da fühlte man sich ganz von den Verlautbarungen der neuen Bundesregierung angesprochen, die sich um den Abbau der Bürokratie kümmern möchte. Bis dahin wird es wohl aber erst mal nur mehr Auflagen geben. Gleichwohl wurden so die Voraussetzungen für ein sehr schönes Gemeindefest mit ökumenischem Gottesdienst und Prozession zu unserer evangelischen Schwestergemeinde, die Paulusgemeinde-Erbenheim, geschaffen.
Im Gottesdienst legten Pfarrer Holger Fritz der evangelischen Paulusgemeinde und vom Pastoralteam St. Birgid Zelebrant Pater John Lazar, Pater Xavier Arputharaj und Pastoralreferent Stephan Lechtenböhmer das Evangelium nach Lukas über die wundersame Vermehrung von Brot und Fischen zur Speise einer großen Menschenmenge lebendig aus.
Es bleibt schon ein Geheimnis, wie man mit fünf Broten und zwei Fischen tausende Menschen speisen kann. Für das Vorbereitungsteam des Pfarrfestes stellte sich die Frage, ob man sich bei diesem Wunder künftig selbst so viel Sorgen machen muss. In vielen Ortsauschusssitzungen wurde für das Fest der Gemeinde geplant, welche Mengen an Speisen und Getränken eingekauft werden sollen. Inspiriert durch den aktuellen Firmbaustein „Alles Wurst“ kam die Diskussion auf, möglichst nachhaltiges Essen anzubieten. Ein Bratwurst-Tasting brachte die Lösung. So wurden vom Erbenheimer Bauern Merten die Würste und Steaks angeboten, von der neuen Bäckerei Cafeteria in Erbenheim, in der wieder Bäcker Engert backt, die frisch an Fronleichman gebackenen Brötchen. Bei näherer Betrachtung des Evangeliums waren wir wohl auf dem richtigen Weg. Denn die Botschaft lautet vermutlich nicht, dass man sich selbst um nichts kümmern muss, weil Gott es schon richtet mit der Brotvermehrung. Eher scheint das Evangelium zu sagen, kümmere dich selbst so, wie es deine Talente zulassen. Denn die Jünger hatten schließlich ja auch Brote und Fische vorsorglich mit, nur nicht geahnt, wie viele zum Essen kommen. Wenn man also sich selbst müht, so gut, wie es kann, wird einem vermutlich am Ende geholfen, damit es dann auch passt. So kam es einem bei diesem Fest vor, denn auch wenn die Steaks schneller weg waren als gedacht, machten am Ende alle einen zufriedenen Eindruck.
Nach diesem beeindruckenden Gottesdienst, der musikalisch von der Organistin und dem Chor hervorragend gestaltet wurde, zog die Kirchengemeinde sicher begleitet von der Freiwilligen Feuerwehr Erbenheim und der Stadtpolizei mit Blasmusik von engagierten Musikern auf zur Prozession mit dem Ziel der evangelischen Kirche der Paulusgemeinde. Dort gestalteten die Erzieherinnen und Erzieher der katholischen Kindertagesstätte Maria Aufnahme eine schöne Szene zur Bedeutung der Liebe unter den Menschen.
Bei herrlichem Sonnenschein ging es dann wieder zurück zum Gemeindezentrum Erbenheim, wo schon die aufgebauten Stände, das schöne Grillgut wie auch ein leckerer Waffel- und ein Kuchenstand zur Stärkung einluden.
Handgefertigte Kerzen aus Kirchenkerzenwachsresten luden zum Kauf ein wie auch das eine oder andere Buch des vorhandenen Bücherstandes.
Die Kinder des Turnvereins Erbenheim präsentierten mit Drums Alive eine rhythmische Vorstellung und leiteten damit in den Nachmittag über.
Das sehr gut besuchte Fest der Gemeinde mit vielen Kontakten und Gesprächen lief zum späten Nachmittag erfolgreich aus. Als die Abbauhelfer dann um etwa 21.30 Uhr mit dem Aufräumen fertig waren, konnten sie auf einen Tag blicken, bei dem die Welt auch noch später abends in Ordnung war – wären in der großen Welt nicht so schreckliche Kriege.