Neues Innenleben für den Bierstadter Kirchturm

Brandschäden komplett beseitigt – Glocken erklingen am 1. November wieder

Wer den Kirchturm der Pfarrkirche St. Birgid Bierstadt betritt, sucht vergebens nach Brandspuren. 13 Monate nach dem verheerenden Feuer ist der Turm saniert, auf allen Ebenen wieder begehbar, die Wände sind sauber verputzt und die beiden Zwischendecken neu eingezogen. „Im Januar lag hier noch alles in Schutt und Staub“, erinnert sich Verwaltungsleiterin Andrea Karger. Auch Gemeindesekretärin Brigitte Harnisch, die am Tag des Brandes vor Ort war und alles hautnah miterlebt hat, freut sich über das Ergebnis. Herzstück ist die neue Holztreppe, die von der ersten Zwischendecke, die die Pfadfinder künftig wieder als Lagerraum nutzen dürfen, zur zweiten Ebene führt. Von dort gelangt man über eine Leiter zu den Glocken, die seit dem Brand schweigen.

Auch hier oben wurde fleißig gearbeitet. Die Aufhängung und der Zustand der Glocken wurden vom Sachverständigen des Bistums geprüft. Inzwischen hat er grünes Licht für den Einsatz der Glocken gegeben. Ein Glockenbauer hat zudem eine neue elektrische Zuleitung gelegt und das Geläut getestet. Erklingen soll es wieder am 1. November zum Gottesdienst.

Nachdem die Polizei kurz nach dem Brand eine Fremdeinwirkung und damit eine Brandstiftung ausschließen konnte, übernahm die Versicherung den Schaden und es wurde zügig mit der Renovierung des Turms begonnen. Nicht ganz ungefährlich sei der  Einsatz der Arbeiter der Aufräumfirma gewesen, die die maroden Zwischendecken entfernt und die Trümmerteile beseitigt haben, hat Harnisch noch gut in Erinnerung. Seitdem haben Handwerker, Verputzer, Elektriker und Zimmerleute ganze Arbeit geleistet. Corona bedingt sei es zu ein paar Verzögerungen kommen, gibt Karger zu, doch insgesamt sei man gut vorangekommen.

Inzwischen ist die Einhausung am Fuß des Turms verschwunden und der Meditationsraum wieder über die schmale Wendeltreppe zugänglich. Auch hier sind die Spuren, die das Löschwasser hinterlassen hatte, nicht mehr zu sehen. Lediglich ein Stockwerk höher sind noch die Löcher der alten Metallträger in den Wänden zu sehen. Zuletzt wurden die Fenster und die Schallläden eingebaut.

Offiziell wird der Turm am 1. November frei gegeben, dann lädt das Geläut die Gemeinde zum Gebet ins Gotteshaus ein und Himmel und Erde werden sich hier im Glockenklang endlich wieder verbinden.

Text/Fotos: Anne Goerlich-Baumann