Neue Perspektive für St. Johannes

Es gehe darum, wieder eine Perspektive für St. Johannes zu schaffen, das pastoral kaum noch genutzt werde. Mit dem Deutschen Alpenverein (DAV) habe man für den Bau einen Interessenten mit guten Werten gefunden, „der hier Leben rein bringt“. „Ein Auge weint. Ich bin nicht Pfarrer geworden um Kirchen abzugeben“, gab Pfarrer Frank Schindling bei der Informationsveranstaltung zur Zukunft von St. Johannes Rambach unumwunden zu, doch er freue sich, dass das gemeinschaftliche Miteinander, die Förderung der Jugend und die Bewahrung der Schöpfung auch beim DAV einen hohen Stellenwert habe.

Voll besetzt war das Kirchlein an dem Info-Nachmittag, neben interessierten Rambachern, Sonnenbergern und den Mitgliedern des Fördervereins waren auch das Pastoralteam, zahlreiche Pfarrgemeinde- und Verwaltungsratsmitglieder sowie Gemeindemitglieder aus den Kirchorten zusammengekommen, um sich über die Pläne des DAV zu informieren.

Der Vorsitzende der DAV-Sektion Wiesbaden, Uwe Goerttler, war gleich mit mehreren Vorstandsmitgliedern erschienen, um die Pläne des 5250 Mitglieder starken gemeinnützigen Vereins zu präsentieren. „Wir suchen schon seit mehreren Jahren ein Zuhause“, begann Goerttler. St. Johannes sei mit seinem naturnahen Standort und den Außenanlagen ideal für den DAV. In Rambach würden eine Geschäftsstelle mit vier Arbeitsplätzen, ein Gruppen- und Vortragsbereich, ein Archiv und ein Materiallager eingerichtet. Der Kirchenraum bleibe erhalten, der Keller könne – so wie er ist – von den Jugendgruppen genutzt werden. Goerttler lud die Rambacher Vereine und die Pfarrei zu einer intensiven Kooperation ein – wie etwa jetzt schon geschehen bei der Pilgerwanderung auf dem Elisabethenpfad. Vorgesehen sei auch ein Gedenkort auf dem Gelände, der an die Nutzung als Kirche erinnere.

Er könne den Schmerz und die Trauer der Rambacher Katholiken verstehen, so Goerttler. 2013 verkaufte die Wiesbadener Sektion eine Hütte in der Silvretta. Das sei eine ähnliche Situation gewesen – eben deshalb sei es ihm wichtig, dass der Raum zugänglich und erlebbar bleibe.

Nach der Vorstellung der Pläne müssen nun der Pfarrgemeinderat und der Verwaltungsrat dem Verkauf zustimmen und auch der DAV wird in einer Mitgliederversammlung, die in St. Johannes stattfinden soll, über den Kauf entscheiden. Zum Schluss muss dann noch das Bistum zustimmen.

Text/Fotos: Anne Goerlich-Baumann