Scivias – Wisse die Wege
Den Blick in den Himmel und den Glauben unter die Füße genommen
Schnupperpilgern auf dem Rheingauer Klostersteig
An einem Samstag Mitte Juni machten sich 14 Menschen aus unserer Pfarrei unter der Leitung von Roland Büskens (Referent der Katholischen Erwachsenenbildung) auf, um auf dem Klostersteig zu pilgern.
Mit Bahn und Bus ging es nach Marienthal, wo Pater Bernold uns den Pilgersegen gab. Unseren Weg nach Nothgottes begannen wir mit einer Schweigephase, in der sich alle Gedanken über die Frage, warum man pilgert, machen oder nur den Geräuschen lauschen und die Gerüche der Natur wahrnehmen konnten. Nachdem wir in der Kirche von Nothgottes das Tagesevangelium gehört hatten, ging es zuerst durch ein schattiges Tal und dann auf schattenlosen Weinbergwegen Richtung Kloster Eibingen. Nach der Mittagsrast vor der Klosterkirche wurde ein Statio in der kühlen Kirche gehalten.
Danach wanderten wir zur Pfarrkirche Eibingen, in der wir eine kurze Andacht hielten und den Schrein mit den Gebeinen der heiligen Hildegard besichtigten. In der Kirche Sankt Jakobus in Rüdesheim, unserer letzten Station auf diesem Pilgerweg, ließ Roland Büskens nochmals die fünf Schritte des Pilgerns Revue passieren: der Blick in den Himmel mit der Frage, warum ich pilgere; Aufbrechen; sich selbst und dem anderen begegnen; Ankommen und Dank sagen; Abschied nehmen. Zum Abschluss wurde ein Segensgebet gesprochen.
Auf unserem Weg von Marienthal nach Rüdesheim gab es immer wieder spirituelle Impulse, aber auch Gelegenheit, sich über die Frage, warum man pilgert, und darüber hinaus auszutauschen.
Auch wenn es der heißeste Tag der Woche war und die Hitze in den Weinbergen unterhalb des Klosters Eibingen gerade noch zu ertragen war, waren wir uns einig, dass das Pilgern – auch wenn es nur ein Tag war – uns gut getan hat. Es hat uns achtsam füreinander und die Schöpfung Gottes gemacht. Eine Erfahrung, die wir nicht missen möchten.
Text: Roswitha Limmert/Fotos: Roland Büskens