Mach´s gut Elli!

Herzliche Verabschiedung von Gemeindesekretärin Elli Einig

„Heilig ist unsere Elli Einig nicht, aber ganz nah dran“, so Pfarrer Frank Schindling bei der Eröffnung des Gottesdienstes – Gottesdienst, den wir wie immer gefeiert haben zum Dank an Gott, an die Heilige Elisabeth und an diesem Tag eben auch zum Dank an Elli Einig, die nach 25 Jahren im Gemeindebüro in St. Elisabeth und im Zentralen Pfarrbüro in St. Birgid in den Ruhestand verabschiedet wurde.

 

„Forever young“ stimmte Pfarrer Schindling das Lied von Alphaville an – wäre das nicht schön? Wer wollte das nicht, jung bleiben? Ja, es sei gut, jung und aktuell zu bleiben im Glauben, in der Kirche.

Doch das Leben sei Veränderung, es gehe weiter und so habe ihm Elli auf der Seniorenfahrt zum Bodensee erzählt, sie freue sich auf den neuen Lebensabschnitt, so frei wie jetzt sei sie noch nie gewesen.

„Haben Sie Ihren festen Platz, hier in der Kirche, in der Gemeinde, in der Familie, im Leben?“, fragte Pfarrer Schindling die Gemeinde, indem er sich auf die Lesung aus dem Jacobus-Brief in seiner Predigt bezog. Elli Einig habe ihren festen Platz in der Kirche, in der Gemeinde St. Birgid, 25 Jahre im Pfarrbüro und in ihrem „Wohnzimmer St. Elisabeth“. Mit ihrer freundlichen Art, ihrem guten Geist und ihrem fröhlichen Lachen habe sie jeden angesteckt – manchmal habe er ihr Lachen schon gehört, ehe er sie gesehen habe.

Ausgehend von der Lesung, in der Jesus das Kind in den Mittelpunkt nimmt und dazu auffordert, ihm zu dienen, sprach Pfarrer Schindling über das Gerangel, das um den besten Platz entstehen könne, auch darüber, dass man manchmal einen Platz räumen müsse, und immer gehe es um den Wunsch nach Aufmerksamkeit, nach Gesehen- und Anerkannt-Werden. Wer fest im Glauben stehe, könne aufmerksam sein für all das Wertvolle im Leben, denn bei Gott sei allen von uns ein ganz sicherer, fester Platz bereitet.

 

 

Zum Ende des Gottesdienstes fand die Ortsausschussvorsitzende Anne-Kathrin Hein emotionale Worte für Elli Einig. Schon im Mai sei Elli drei Wochen lang mit vielen kleinen Päckchen, Puzzle-Teilen und täglichen Besuchen verabschiedet worden, nun folge die versprochene Fortsetzung im Gottesdienst. Mit einem sehr herzlichen „Wir wünschen dir und deinem Bernhard einen segensreichen Ruhestand, mach´s gut, Elli“ startete sie dann eine Foto-Präsentation mit ganz vielen „Dankeschöns aller Gruppen und Kreise, zu denen du gehört hast und immer gehören wirst“.

Sichtlich bewegt von dem warmherzigen Dank sagte Elli Einig, warum es ihr immer Freude gemacht habe, in der Gemeinde zu arbeiten und sich ehrenamtlich zu engagieren: Wo könne man sich besser über den Glauben austauschen als in einer Kirchengemeinde, wo könne man besser über Zweifel sprechen? Ihr Sohn habe sie einmal, als er acht Jahre alt war, beim morgendlichen Wecken gefragt, warum er überhaupt jeden Tag aufstehen solle, wenn er doch einmal sterben würde.

 

Das habe sie nachdenklich gemacht und sie habe ihren eigenen Glauben hinterfragt und geprüft, sich bei der Taufvorbereitung junger Familien im Taufteam oder der Vorbereitung der Kinderwortgottesdienste die Frage gestellt: „Glaubst du das wirklich selbst?“ Schließlich könne sie mit anderen nur das teilen, woran sie selbst glaube. So habe sie sich Antworten auf Glaubensfragen immer wieder erarbeiten müssen und ihren eigenen Glauben aktiv gelebt.

Sie habe die Geselligkeit geschätzt („Dass wir in St. Elisabeth feiern können, steht außer Frage!“), und Gemeinschaft erfahren, Zusammenhalt, auch wenn Menschen bedürftig, alt oder krank wurden, das Für-Einander-Da-Sein.

Für die Geschenke, ein St. Elisabeth-Memory, einen Rosenstrauß in ihren Lieblingsfarben („So gut kennt ihr mich.“) und die wunderschöne Zeit bedankt sich Elli Einig von Herzen.

Nach dem Gottesdienst wurde zum coronakonformen Sektempfang auf dem Kirchplatz eingeladen, den der Ortsausschuss liebevoll vorbereitet hatte.

Bevor Pfarrer Schindling den Schlusssegen sprach, ging er auf Elli Einigs Worte ein: „Liebe Elli, das war eine wunderbare Predigt, ein überzeugendes Glaubensbekenntnis, das du gerade abgegeben hast!“

Text/Fotos: Christine Klaus