Aufeinander zugehen

Prozession in Maria Aufnahme führt zur evangelischen Gemeinde

 

Hochhalten, was wichtig ist. Darum ging es an Fronleichnam in Maria Aufnahme Erbenheim. Da war natürlich die Monstranz, mit der in den Händen Kaplan Clément Tschuisseu und die Gemeinde zur evangelischen Paulusgemeinde zogen. Da waren aber auch die vielen gelben Schilder, die die Kinder im Gottesdienst mit Gemeindereferent Johannes Mockenhaupt gestaltet hatten, und auf denen zu lesen war, wie und wo Jesus Vorbild war. Hinzu kamen dann noch die blauen Schilder des evangelischen Pfarrers, Holger Fritz. Auf ihnen stand, was katholische und evangelische Christen teilen: unter anderem die Bibel, soziales Engagement, die Taufe, den Sonntag und die Weltsicht. Und so mischten sich auf dem Rückweg nach Maria Aufnahme die blauen und gelben Schilder und es wurde sichtbar, was sich alle Menschen – egal welcher Konfession – derzeit wünschen: Frieden.

In seiner Predigt ging Pfarrer Frank Schindling auf das Miteinander der Konfessionen ein. „Wir machen Schritte aufeinander zu“, sagte er mit Blick auf die Prozession zur evangelischen Kirche, aber auch im Hinblick auf die allgemeine Situation der beiden Kirchen. Die Christen seien eine Kirche in Vielfalt, so Schindling. Sei früher der Umgang mit der anderen Konfession schwierig gewesen, empfinde man ihn heute als Bereicherung. Trotz aller Verschiedenheit, die auch gut sei, begreifen sich alle Christen als zusammengehörig. Denn letztlich habe jeder Christ den gleichen Wert vor Gott. „Jeder ist unendlich wertvoll“, so Schindling.

Im Anschluss an die Prozession, die vom Bläsersyndikat Naurod unter der Leitung von Roman Bär und zahlreichen Messdienern begleitet wurde, feierten Gemeinde und Kita-Familien ein fröhliches Sommerfest draußen auf dem Platz. Der AK Jugend hatte den Grill übernommen, der Ortsausschuss kümmerte sich mit der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Alexandra Chytry, Christine Wixwat vom Verwaltungsteam und Johannes Mockenhaupt um die Getränke, die Kita verkaufte Kuchen, die Gemeindebücherei lud zum Flohmarkt ein und die Eine-Welt-Gruppe um Armin Hellinger verkaufte fair gehandelte Produkte. Die Sängerinnen und Sänger von Jubilate Deo luden die Festgemeinde zum Mitsingen von Kanons ein und die Kita-Kinder verzückten Jung und Alt mit ihren Singspielen und bunten Tierverkleidungen – sogar die Krippenkinder in Froschkostümen hatten einen kleinen Beitrag einstudiert. Im Gemeindezentrum gab es noch eine Ausstellung mit Bildern aus der Kita. Bei sommerlich heißen Temperaturen wurde noch bis zum späten Nachmittag in Maria Aufnahme gefeiert.

 

Text/Fotos: Anne Goerlich-Baumann