Gespräche zwischen Einkauf und Waffeln

Pfarrer Frank Schindling zeigt, wie Seelsorge auch aussehen kann

Dahin gehen, wo die Menschen sind. Mal etwas ausprobieren. Darum ging es bei der Globus-Aktion der Pfarrei St. Birgid. Als die Anfrage der Supermarktkette kam, ob sich die Gemeinde im Rahmen des Globus-Jubiläums präsentieren wolle, sagte Pfarrer Frank Schindling spontan zu. Und so kam es, dass der Pfarrer aus St. Birgid eine Woche lang seltener hinterm Altar als im Eingangsbereich des Einkaufstempels anzutreffen war.

Unterstützung gab es von den Pastoralteamern Pawel Meisler, Eva-Maria Brenneisen, Johannes Mockenhaupt und Mirko Millich, den Mitgliedern des Arbeitskreis Jugend und dem Kita-Team aus Maria Aufnahme. FSJlerin Elisa Werz rührte Unmengen an Waffelteig an. KARL, das grüne Kaffeemobil, wurde in die Eingangshalle geschoben, alles aufgebaut und schon ging es los.

Die Resonanz sei überwältigend gewesen, so Schindling. Natürlich sei er mit vielen Gemeindemitgliedern ins Gespräch gekommen – mit bekannten aber auch unbekannten. Am KARL wurde konfessionsübergreifend diskutiert, viele machten sich ihren Ärger über die aktuelle Situation der katholischen Kirche Luft. „Da kann man nur zuhören“, sagt Schindling, der mit der Aktion aber auch zeigen wollte, dass vor Ort einiges anders laufe. Andere wieder waren total begeistert, dass der Pfarrer sich einfach mal in den Supermarkt stellte, um nah bei den Leuten zu sein.

Es gab auch Menschen, die das unerwartete Angebot für ein Glaubensgespräch nutzten. Da wurde dann über Trauer und Ängste gesprochen. Am Ende reichte die Palette von ernsten Unterredungen bis hin zu  lockeren Plaudereien. Und auch der ein oder andere neue Kontakt wurde geknüpft. So versprach eine Protestantin spontan eine Kuchenspende fürs Patrozinium zu backen und persönlich vorbeizubringen.

Text: Anne Goerlich-Baumann/Foto: Pfarrei St. Birgid