Abwechslungsreiches Miteinander

Gemeindefest in St. Elisabeth im Zeichen der Orgel

„Komm her, freu dich mit uns, tritt ein; denn der Herr will unter uns sein, er will unter den Menschen sein.“ Musikalisch und mit beherztem Gesang begann der Gottesdienst in St. Elisabeth Auringen am Tag des Gemeindefests und auch im weiteren Verlauf spielte die Musik oder vielmehr die Orgel eine besondere Rolle. Nach einer umfassenden Reinigung und Wartung der Weigle-Orgel im Frühjahr ertönt sie nun wieder im vollen Klang; das nahmen Organistin Szilvia Tóth und Organist Bernhard Einig zum Anlass die Bedeutung des Kircheninstruments für die Liturgie, also das gottesdienstliche Geschehen, während der Messe vorzustellen. Abbé Thierry Rugira und Pastoralreferent Jürgen Otto erteilten nach dem Evangelium den beiden Organisten das Wort und den Ton; diese überraschten die Festgemeinde mit einem im doppelten Wortsinne ungewöhnlichen und kurzweiligen Zusammenspiel.

Während Einig mit anschaulichen Erklärungen die Bedeutung der Orgel für den Ablauf des Gottesdienstes hervorhob, setzte Tóth mit ihrem Spiel an der Orgel die Theorie in die Praxis um, so dass ein abwechslungsreiches Miteinander entstand, in das die Gemeinde mit ihrem Gesang ebenfalls einstimmen konnte. Und so überraschte auch niemanden Einigs Feststellung, dass „der Gottesdienst ein Gesamtwerk mit vielen verschiedenen Akteuren ist“.

Die Orgelmusik sei entscheidend für den Gottesdienst – schon gleich zu Beginn werde mit ihr zum Einzug der Gottesdienst eröffnet und wie bei einer Symphonie werde hier das Motto vorgegeben. „Wen reißt das nicht von den Stühlen“, kommentierte Einig das von Tóth erneut angespielte festliche Stück zum Einzug. Auch sei schon das Motiv des Eingangsliedes herauszuhören. Im weiteren Verlauf des Gottesdienstes diene das Orgelspiel der Vorbereitung des Liedgesangs, gebe das Tempo vor, mache mit der Melodie bekannt und unterstütze den Gesang. Zwar habe die Orgel eigentlich eine dienende Funktion, doch könne die Orgelmusik selbst Liturgie sein, wenn eine Musikmeditation die Zuhörenden zu Gebet und Reflexion einlade. „Alles, was wir tun, tun wir zur Ehre Gottes“, schloss Einig seinen Vortrag zum liturgischen Wert der Orgel.

Danach wurde auf dem Kirchplatz gefeiert. Das Grillteam hatte Steaks und Würstchen (in Bioqualität von der Domäne Mechthildshausen) aufgelegt und ein großes Salatbüfett stand bereit. Die Gruppe Frauen für Frauen übernahm die Bewirtung und den Küchendienst und die Minis das Kinderprogramm. Perfekt geplant und vorbereitet hatte die Feier der Ortsausschuss. Natürlich war auch der Eine-Welt-Kreis mit einem eigenen Stand vertreten, so dass fair gehandelte Produkte wie Kaffee oder Honig eingekauft werden konnten. Nachmittags gab es noch eine kleine Orgelführung – dieses Mal wurde die Mechanik und Funktionsweise des Instruments erklärt. Bei spätsommerlichen Temperaturen klang das Gemeindefest in geselliger Runde bei Kaffee und Kuchen und mit einer erlesenen Weinauswahl auf dem Kirchplatz aus.

Text/Fotos: Anne Goerlich-Baumann