Als Christ lebt man anders

Stimmungsvoller Jugendgottesdienst an Halloween

 

„Denkst du manchmal an die Menschen, die schon gestorben sind? Denkst du daran, was sie dir an Erinnerungen gegeben haben?“ Zum Auftakt der Firmvorbereitung der Pfarrei St. Birgid feierten Pfarrer Frank Schindling und das Glaubenskursteam mit rund 160 Jugendlichen in der Bierstadter Pfarrkirche einen Jugendgottesdienst. „All Hallows´ Eve“ war das Thema, deshalb traf man sich am 31. Oktober abends in der dunklen Kirche. Nur ein paar heimelige Strahler und Kerzen erleuchteten den Raum.

Während draußen gruselig kostümierte Kinder um die Häuser zogen, ging es drinnen in St. Birgid um die Wurzeln von Halloween – lediglich eine Hexe und ein Skelett hatten sich in den Gottesdienst verirrt und stellten sich kurz vor. Am Vorabend von Allerheiligen gedenke man der Toten, die bei Gott sein dürften, die heilig sein dürften, so der Pfarrer. Und man denke an die Heiligen, die zwar ganz normale Menschen gewesen seien, aber gezeigt hätten: Als Christ lebt man anders. Exemplarisch wurden im Gottesdienst einige Heilige vorgestellt. Während Bilder vom heiligen Martin, Franziskus, Nikolaus, Mutter Teresa und der heiligen Birgid an die Kirchenwände projiziert wurden, sprachen die Heiligen aus dem Off zu den Jugendlichen und stellten ihr Leben und ihr Tun vor. „Ich bin bis heute Patronin der Flüchtlinge – gerade in euren Tagen ja ein großes Thema, so viele Menschen müssen fliehen“, berichtete die heilige Birgid.

„Welcher Heilige inspiriert dich? Wo merkst du, da kann und will ich mehr tun?“, fragte der Pfarrer in die Runde. In Schlagwörtern antworteten die Jugendlichen beim anschließenden Mentimeter und Wörter wie Nächstenliebe, Toleranz und Selbstlosigkeit wurden an die Kirchenwand projiziert. „Als Christ arbeitet man an einer anderen Welt“, so Pfarrer Schindling. Würden sich alle für christliche Werte einsetzen, gäbe es Kriege wie den in der Ukraine nicht, schloss Schindling.

Zur besonderen Atmosphäre des Abends trug auch die Band BON, die Jugendband der Pfarrei um Rudi Neu, bei. Die sieben Musikerinnen und Musiker gestalteten mit modernen geistlichen Liedern und Taizé-Gesängen den Gottesdienst. Stimmungsvoll und mit außergewöhnlicher instrumentaler Besetzung (Cello, Querflöte, Klarinette, Klavier, Schlagzeug und Gitarre) und einfühlsamen Gesang führte die BON durch den Jugendgottesdienst. Dank der an die Wände projizierten Liedtexte sangen die Firmandinnen und Firmanden beherzt mit. Für den perfekten technischen Support an dem Abend sorgten Pastoralteamer Pawel Meisler und Gemeindemitglied Thomas Hucke.

Text/Fotos: Anne Goerlich-Baumann