Wir müssen uns warm anziehen

Pfarrer Frank Schindling zu den beschlossenen Energiesparmaßnahmen

Liebe Gemeinde,

der kommende Winter wird zu einer großen Herausforderung, für jeden einzelnen, für die gesamte Gesellschaft und auch für unsere Kirchengemeinde. Aufgrund des russischen Angriffskrieges und in Solidarität mit der Ukraine sind wir dringend angehalten Energie zu sparen. Dies müssen wir auch – die bisher sehr günstigen Gas- und Strompreise des Bistums-Rahmenvertrages, dem wir auch angeschlossen sind, werden sich enorm erhöhen. Blieben wir bei den Verbräuchen der Vorjahre, wären wir in absehbarer Zeit zahlungsunfähig. Gleichzeitig wollen wir nicht – wie es viele andere Pfarreien beschlossen haben – Kirchen oder ganze Kirchorte für die Wintermonate schließen, sondern das Gemeindeleben so gut es geht aufrechterhalten. Aber wir werden alle einige Kompromisse schließen müssen.

Die Lage ist wirklich ernst. Dies wird sicher an den folgenden konkreten Zahlen deutlich: Im Jahr 2021 hatten wir in unserer Pfarrei insgesamt rund 80 000 Euro Ausgaben für Energie (Strom und Gas) und das, obwohl aufgrund von Corona bereits manche Heizung ausgeschaltet wurde. Blieben die Verbrauchszahlen im kommenden Jahr auch nur auf gleichem Niveau, müssten wir rund 310 000 Euro aufbringen, allein die Gasheizungen würden uns etwa 200 000 Euro Mehrkosten bescheren.

Die Gremien unserer Pfarrei sind sich ihrer großen Verantwortung in dieser schwierigen Lage bewusst und haben entsprechende Maßnahmen zum Energiesparen beschlossen. Unsere Kirchen werden in diesem Winterhalbjahr nicht oder nur sehr wenig geheizt, wir empfehlen darum (je nach Witterung) dringend warme Kleidung. Ähnliches gilt auch für unsere Gemeindezentren, selbstverständlich informieren wir alle Gruppen und Nutzer auch noch einmal separat. Mit diesem, auch beim Bistum eingereichten Heizplan können wir Einsparungen von 95 000 Euro erreichen und erhalten damit einen voraussichtlichen Zuschuss von rund 75 000 Euro. Trotzdem verbleibt in der Pfarrei immer noch eine Belastung von ca. 140 000 Euro – 75 Prozent mehr wie im Jahr 2021, trotz einschneidender Maßnahmen.

Wir wissen, dass die beschlossenen Regelungen für uns alle große Einschnitte bedeuten. Gleichzeitig sind sie notwendig, um unsere Liquidität und damit auch all unsere Kirchen und Gemeindezentren weiterhin zu erhalten. Darüber hinaus tragen sie zum Klimaschutz bei. Sämtliche Maßnahmen innerhalb der Pfarrei sind nach intensiver Prüfung der jeweiligen Heizsituation vor Ort getroffen worden und entsprechen auch den Vorgaben und Handreichungen des Bistums sowie den Beschlüssen des Bundeskabinetts.

Wir hoffen sehr auf Ihr und Euer Verständnis. Machen wir gemeinsam das Beste draus, feiern wir dennoch gerade jetzt gemeinsam Gottesdienste, beten wir für die große Not Leidenden in der Ukraine und anderswo. Und treffen wir uns in den Chören, Kreisen und Gruppen, dann eben mit warmer Kleidung, einem heißen Tee oder Glühwein. Und hoffen wir, dass im nächsten Jahr alles schon wieder ganz anders aussieht.

Auch im Namen des Pfarrgemeinderates, des Verwaltungsrates und des gesamten Pastoralteams grüßt Sie sehr herzlich,

Ihr

Frank Schindling, Pfarrer

 

 

Foto: Alicja auf Pixabay