Mysteriöses Hattgenstein

Abenteuerliche Kinderfreizeit mit Aluhüten und Riesenblitzdings

Eine Gruppe Kinder zwischen 7 und 14 Jahren läuft an einem Freitag im Februar nachts durch den dunklen Wald. Plötzlich hören sie seltsame Geräusche und sehen flackernde Lichter zwischen den Bäumen. Was ist da los? Es wird doch kein UFO sein? Plötzlich ein lauter Schrei und wie aus dem Nichts erscheint eine Gestalt in weißem Nachthemd. Unter den Kindern wird getuschelt. Haben sie die verschwundene Susan gefunden? Unmöglich!

Für alle, die nicht verstehen, worum es geht, drehen wir die Zeit um eine Woche zurück. Kinder, Eltern und Betreuende der Kinderfreizeit treffen sich an einem Sonntag in St. Birgid zum Vortreffen für die Freizeit in Hattgenstein. Schon an der Tür werden sie von schwarz gekleideten Menschen mit Sonnenbrille überprüft und erst dann zur Pressekonferenz von Randy Randelmann eingelassen. Dieser ist verzweifelt auf der Suche nach seiner Assistentin Susan Sidekick, die er bei der Erforschung eines Meteoriten verloren hat. Auf einem mitgebrachten Video sieht man im Wald flackernde Lichter, Susan schreit und sie ist auf einmal weg. Randelmann bittet die Kinder, ihn nach Hattgenstein zu begleiten und ihm bei der Suche zu helfen.

Eine Woche später kommt ein großer Reisebus mit 46 Kindern in Hattgenstein an. Dort haben sich neben dem Reporter auch WissenschaftlerInnen aus dem Hattgenstein-Institut, Mitglieder der Kräuterfreunde, seltsame Leute mit Aluhüten und Men in Black eingefunden. Jede Gruppe versucht lautstark, ihre Meinung kundzutun, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Das wird alle noch das ganze Wochenende verfolgen.

Da es früh dunkel wurde, ging es in der ersten Nacht los, um Susans Spur zu folgen. Damit wären wir wieder am Anfang. Einige der Kinder sind überrascht. Sie kommen für ein ganzes Wochenende, um Susan zu suchen und finden sie schon am ersten Tag? Seltsam! Aber es werden noch viele seltsame Dinge passieren.

Nach einer kurzen Nacht werden die Kinder von den anwesenden Gruppierungen trainiert: Wissenschaftliche Experimente  mit dem Hattgenstein-Institut (der Meteorit löst sich in Wasser auf und ist dann entflammbar), Schutzbrillen basteln mit den MiB, neue Wahrheiten finden mit den kosmischen Samaritern („der Mond ist die Rückseite der Sonne“, „Pawel ist eine Katze“) und mit den Kräuterfreunden wird Tee gebraut, der Susan gegen ihre Amnesie helfen soll.

Alle diese Aufgaben wurden so gut gelöst, dass man am Nachmittag die Orte besucht, die von Susan auf einer Karte eingezeichnet wurden. Überall dort finden die Kinder weitere Meteoritensplitter und seltsame Leute, die teilweise sehr schräge Aufgaben gelöst bekommen wollen. Am Abend versammeln sich alle mit den WissenschaftlerInnen, um die gefundenen Splitter zu wiegen, denn morgens wurde festgestellt, dass die Steine eine sehr hohe Energie aufweisen und beim Überschreiten der kritischen Masse von sieben Kilo in die Luft fliegen würden. Zur Sicherheit tragen vier Leitende die Splitter zur Waage. Aber plötzlich stocken sie, fangen an zu zittern und rennen mit allen gefundenen Splittern auf und davon. Seltsam? Anscheinend wurden sie von Aliens übernommen und gesteuert. Die MiB und Kinder nehmen die Verfolgung auf. Zum Glück sind sie gut zu finden, da sie sich auf der Flucht verletzt und leuchtenden Schleim verloren haben. Nach mehr oder weniger langen Wegen können alle vier Übernommenen wieder gefunden, zurückgebracht und geheilt werden. Auf ihren Beinen steht die Nachricht „Es ist unser Stein, wir wollen ihn zurück!“ Was also tun? WissenschaftlerInnen und MiB wollen die Steine behalten und deren Energie benutzen. Kräuterfreunde e.V. und Kosmische Samariter wollen den Meteoriten zurückgeben. Wie kann man sich da einigen? Klar, mit einer Runde Stratego! Diese wird am Sonntag ausgetragen. Die Kinder dürfen frei entscheiden, wen sie unterstützen wollen. Tatsächlich gewinnen WissenschaftlerInnen und MiB, also bleibt der Stein vor Ort.

Beim Aufstellen fürs Gruppenabschlussfoto bricht wieder Tumult aus. Die MiB rennen aus der Hütte, in der die Steine bewacht wurden. Die Leitenden wurden überwältigt und gefesselt und die Steine gestohlen. Anscheinend wollen die MiB ein „Riesenblitzdings“ bauen und damit Weltherrschaft an sich reißen. Zum Glück gibt es so viele aufgeweckte Kinder, die den geheimen Bauplan finden und im letzten Augenblick den Apparat deaktivieren können. Mit einem Trick werden die MiB überwältigt und selbst geblitzdingst. Da sie dadurch ein neues Gedächtnis eingepflanzt bekommen können, werden sie überredet, am Montag Pizzabrötchen zu verteilen. Das große Highlight ist die Disco am Abend. Neben Kiosk und guter Musik gab es als ruhiges Alternativprogramm mehrere Runden „Werwolf“. Natürlich wollte aber niemand den eröffnenden Tanz der MiB (ebenfalls Teil ihrer Strafe) verpassen. Nach vielen durchtanzten Stunden ging der letzte Tag vorbei – und damit auch die Freizeit 2023.

Am nächsten Tag standen Packen und Aufräumen auf dem Programm und schon ging es wieder nach Hause. Auch wenn man denken könnte, so viele seltsame Momente haben sich in mehreren Wochen zugetragen, war es nur das Wochenende vom 17. bis 20. Februar. Viel ist passiert, aber alles ging gut und die Welt konnte mal wieder einmal gerettet werden. Jetzt wird Ruhe einkehren. Bis nächstes Jahr…

Text: Anna Einig/Fotos: Emil Basting