Bischof Dr. Georg Bätzing zur Umsetzung der Beschlüsse des Synodalen Weges
Es braucht Experimentierfreude auf der Suche nach Antworten
Enttäuschung entsteht, wenn sich nichts verändert. Nach einer ersten Befassung in den kurialen und synodalen Gremien des Bistums Limburg spricht Bischof Dr. Georg Bätzing im Interview über die Umsetzung der Beschlüsse des Synodalen Weges.
Der Synodale Weg ist beendet. Sie haben diesen Weg maßgebend mitgestaltet und zum Abschluss betont, dass er trotz vielen Knirschens und einiger Kritik ein Erfolg gewesen sei. Woran machen Sie diese Erfahrung fest?
Bischof Georg Bätzing: Wir haben den Synodalen Weg begonnen, nachdem uns die bundesweite MHG-Studie das Ausmaß und die systemischen Ursachen des Missbrauchs in der katholischen Kirche vor Augen geführt hat. Das ist und bleibt der Ausgangspunkt für Veränderungen, die wir in diesem Prozess als Bischöfe gemeinsam mit einer repräsentativen Gruppe von Gläubigen aus unserem Land und in gemeinsamer Trägerschaft mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken gegangen sind. In vier inhaltlichen Bereichen haben wir uns diesen systemischen Ursachen gestellt und wir haben Beschlüsse gefasst. Mir ist es immer wieder wichtig zu sagen: Der Synodale Weg hat nicht Texte geschrieben, er hat Impulse gesetzt, das Handeln der Kirche auf allen Ebenen dahingehend zu verändern, dass Missbrauch in verschiedener Hinsicht bestmöglich verhindert wird. Im Prozess selber haben wir meines Erachtens eine Streitkultur auf Höhe der Zeit geübt; das ist sicher noch nicht das Nonplusultra für ein künftiges synodales Miteinander in der Kirche – aber das hat auch niemand behauptet. Hier gibt es noch viel zu verbessern. Doch wie könnte dies anders als durch ein gemeinsames Üben gelingen?
Es wiegt in gewisser Weise schwer, dass es uns nicht gelungen ist, eine ablehnende Minderheit bis zuletzt einzubinden und mitzunehmen. Ich möchte aber daran erinnern, dass diese Gruppe ihr im Statut verbrieftes Recht, eigene Voten abzugeben und diese den Beschlusstexten beizufügen, nicht genutzt hat. Das wäre ein konstruktiver Weg gewesen. Der Synodale Weg hat mit der fünften Vollversammlung einen Abschluss erfahren, aber er ist längst nicht zu Ende. Denn nun müssen die Beschlüsse umgesetzt und die Fragen, die auf weltkirchlicher Ebene zu klären sind, nach Rom getragen werden. Und vor allem wird es unsere Aufgabe sein, Synodalität im gemeinsamen Beraten und Entscheiden für die Kirche in Deutschland gemäß den kirchenrechtlichen Möglichkeiten kontinuierlich weiter zu entwickeln. Denn große Fragen für die Zukunft der Kirche hinsichtlich von Glaubensvermittlung, neuen evangelisierenden Impulsen und Möglichkeiten von Kirchenbindung unter den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen unserer Kultur brauchen unsere verstärkte Aufmerksamkeit und Experimentierfreude auf der Suche nach Antworten.
Für viele Gläubige im Bistum Limburg sind große Hoffnungen mit dem Synodalen Weg verknüpft. Angesichts der Äußerungen aus Rom gibt es aber auch große Ernüchterung und auch die Sorge, dass alle Mühen in Deutschland umsonst gewesen sind. Was sagen Sie den Menschen, wenn Sie mit ihnen über diese Sorge und ihre Ernüchterung sprechen? Können Sie die Gläubigen verstehen?
Zunächst einmal: Ein Großteil der Handlungsempfehlungen und Grundtexte, die im Synodalen Weg beschlossen worden sind, berühren nicht die Ebene der Weltkirche. Der Grundlagentext zum Forum I („Macht und Gewaltenteilung in der Kirche – Gemeinsame Teilnahme und Teilhabe am Sendungsauftrag“) zum Beispiel bietet so viel Gestaltungspotential und Freiräume zur Entwicklung synodaler Prozesse und Strukturen auf allen Ebenen des kirchlichen Lebens. Er gibt darüber hinaus starke Impulse, wie Autorität und Macht in der Kirche so wahrgenommen werden können, dass sie verantwortet kontrolliert und damit transparent und akzeptiert werden. Da lohnt es sich, intensiv an die Umsetzung zu gehen.
Enttäuschung wird entstehen, wenn sich nichts tut. Veränderungen zu gestalten, das liegt nun in gemeinsamer Verantwortung von Bischöfen, Priestern, Ordensleuten und Laien in ihren jeweiligen Verantwortungsbereichen. Ich bin da sehr zuversichtlich – gerade im Blick auf die Ergebnisse unseres Bistumsprojektes „Betroffene hören – Missbrauch verhindern”, dessen Empfehlungen beinahe vollständig in einem Zeitraum von nur zwei Jahren umgesetzt werden konnten. Das wird einen erheblichen Beitrag zu einem angestrebten Kulturwandel in unserem Bistum leisten.
Insgesamt 15 Texte sind von der Synodalversammlung beschlossen worden. In einem Brief an Ehren- und Hauptamtliche im Bistum Limburg haben Sie geschrieben, dass es nun darum gehe, die Beschlüsse anzuschauen, sie intensiv miteinander zu beraten und mit Leben zu füllen. Wo stehen diese Beratungen und welche Rückmeldungen oder Beschlüsse gibt es dazu bereits?
Ich komme bewusst noch einmal auf das Aufarbeitungsprojekt im Bistum zu sprechen, denn einige der dort empfohlenen Maßnahmen berühren auch Beschlüsse des Synodalen Weges: Bereits jetzt wurde im Bistum Limburg die Ordnung für die Priesterbildung gründlich revidiert. Seit September ist eine neue Gleichstellungsordnung für die Diözese in Kraft gesetzt und wir haben eine Beschwerdeordnung erarbeitet. Seit Jahresbeginn gibt es das neue Bistumsstatut, das als höchstes kuriales Beratungsgremium das Bistumsteam und weitere neue Leitungsstrukturen beschreibt. Im Bistumsteam arbeiten neben dem Bischof und dem Generalvikar verantwortliche Leitungspersonen des Ordinariats zusammen mit gewählten Vertretungen der fünf Regionen. Hier wird gemeinsam beraten und die nötigen Entscheidungen werden vorbereitet. Jetzt suchen wir danach, die synodalen Gremien auf allen Ebenen bis hin zum Diözesansynodalrat so aufzustellen und miteinander in Beziehung zu bringen, dass sie der Vielfalt in unserem Bistum noch besser entsprechen und aufgrund von informierter und kompetenter Beratung Entscheidungen ermöglichen. Das alles ist auch Materie des Synodalen Weges gewesen – in unserem Bistum ist es bereits in der Phase der Umsetzung. Was die anderen Beschlüsse betrifft, so sichten wir die Aufträge jetzt sehr genau und werden die entsprechenden Beratungen auf den Weg bringen. Und schließlich: Mit der neuen Grundordnung haben wir mittlerweile ein fundamental reformiertes Arbeitsrecht; auch dazu gibt es einen Beschluss des Synodalen Weges.
Blicken wir auf konkrete Beschlüsse des Synodalen Weges und auf die Auswirkungen auf Haupt- und Ehrenamtliche im Bistum Limburg. Sie haben bereits vor einigen Jahren im Bistum Limburg einen Prozess gestaltet, der sich mit der Frage befasste, Paare, die nicht katholisch heiraten können oder wollen, bitten um den kirchlichen Segen. Was tun? Dabei waren unter anderem gleichgeschlechtliche Paare oder auch Paare im Blick, deren Ehe zerbrochen war und die eine neue Partnerschaft leben. Wird es Segensfeiern für diese Paare im Bistum Limburg geben? Wie reagieren Sie, wenn Sie erfahren, dass Priester des Bistums Segensfeiern gestalten?
Ja, es wird Segensfeiern für Paare geben, die nicht kirchlich heiraten wollen oder können und um den Segen Gottes für ihre bereits bestehende Partnerschaft bitten. So sieht es der beschlossene Handlungstext des Synodalen Weges vor. Die Aufgabe, die noch zu erledigen ist, liegt in einer guten liturgisch-pastoralen Handreichung für solche Feiern, die das Besondere dieses Wunsches und des kirchlichen Angebotes zum Ausdruck bringt und gleichzeitig deutlich macht, dass eine Segensfeier keine Eheschließung und kein Sakrament sein kann. Hier liegt die Grenze.
Wir haben im Bistum seit 2017 einen sehr intensiven, theologisch qualifizierten und mit hervorragenden Hearings ausgestatteten Prozess gestaltet, dessen Ergebnis sich mit der klugen und weitreichenden Argumentation weitgehend deckt, die sich im Handlungstext des Synodalen Weges findet. Der Handlungstext selbst macht aber auch deutlich, dass keine Seelsorgerin und kein Seelsorger zur Feier solcher Segnungsgottesdienste gedrängt werden kann. Umgekehrt will ich als Bischof diejenigen Paare, die um einen solchen Segen bitten, darin unterstützen, den gewünschten Dienst von Seelsorgerinnen und Seelsorgern auch zu finden. Es gibt ja bereits solche Segensfeiern. Und ich bin dankbar dafür.
In Interviews haben Sie häufig gesagt, dass die „Frauenfrage“ für Sie die wichtigste Zukunftsfrage in der Kirche ist. Was tun Sie als Bischof von Limburg für mehr Geschlechtergerechtigkeit in Ihrer Diözese?
Nach wie vor stehe ich dazu: Die Beteiligung von Frauen auf allen Ebenen und an allen Entscheidungsprozessen des kirchlichen Lebens ist im gesellschaftlichen Kontext unserer Kultur zukunftsentscheidend. Ich wünsche mir, dass alle Dienste und Ämter in naher oder nicht allzu ferner Zukunft für Frauen offen stehen.
Was die sakramentalen Ämter betrifft, trage ich mit persönlicher Überzeugung das Votum des Synodalen Weges mit, den Diakonat für Frauen intensiv nach vorne zu bringen – und bei der Frage einer möglichen Zulassung von Frauen zum Priesteramt weltkirchlich die Türen nicht zu schließen, sondern die theologischen Argumente gründlich zu wägen, die dafür sprechen. Im Übrigen führen viele der Maßnahmen, die ich oben bereits für unser Bistum Limburg genannt habe, dazu, dass Frauen stärker als bisher in Entscheidungen eingebunden sind. Und überall, wo dies geschieht, erlebe ich es segensreich. Ich finde es daher auch nur folgerichtig, dass bei der Weltsynode im Oktober Frauen stimmberechtigt sind.
Der Synodale Weg hat auch den Handlungstext „Verkündigung des Evangeliums durch Laien in Wort und Sakrament“ beschlossen. Verkürzt gesagt, geht es dabei um die Frage, ob qualifizierte Frauen und Männer, die nicht Diakon und Priester sind, in der Eucharistiefeier predigen dürfen. Der Vatikan hat dieser Forderung eine Absage erteilt. Können Sie die Position Roms verstehen? Müssen Theologinnen und Theologen im Bistum Limburg mit Sanktionen rechnen, wenn sie predigen?
Wenn Sie davon sprechen, der Vatikan habe dieser Forderung eine Absage erteilt, dann beziehen Sie sich vermutlich auf den Brief des Präfekten des Dikasteriums für den Gottesdienst. Dieser spiegelt aber nur, was Kardinal Arthur Roche bei unserem Treffen während des Ad-limina-Besuches im November 2022 zum Sachstand erläutert hat. Und diesen Sachstand kennen wir. Der besagte Handlungstext sieht vor, dass die Bischöfe in Rom ein sogenanntes Indult erwirken mögen. Das heißt, dass weltkirchliches Recht nicht geändert werden muss, aber die besondere Situation in unserem Land Berücksichtigung findet. Und der Präfekt schreibt gerade am Ende des Briefes, dass wir in der Sache das weitere Gespräch suchen müssen.
Wie kaum sonst irgendwo gibt es in Deutschland seit Jahrzehnten theologisch qualifizierte und pastoral kompetente Frauen und Männer neben Priestern und Diakonen. Und in unserem Bistum (wie in einigen anderen Bistümern) predigen diese Seelsorgerinnen und Seelsorger schon lange auch in der Eucharistiefeier. Sie bringen ihre eigenen Lebens- und Glaubenserfahrungen in die Verkündigung ein, und das ist ein großer Gewinn. Diese Praxis gilt es nicht nur nicht einzugrenzen beziehungsweise zurückzunehmen, ich möchte gerne, dass diese Frauen und Männer wissen dürfen: Sie tun diesen Dienst mit Zustimmung des Bischofs und in Übereinstimmung mit dem geltenden Recht. Die Zustimmung des Bischofs haben sie – den rechtlichen Rahmen gut zu ordnen, darum geht es bei der Bitte, Rom möge einer entsprechenden Partikularnorm zustimmen.
Sie plädieren immer wieder für Vielfalt in der Kirche und im Bistum. Neben viel Zustimmung für den Synodalen Weg und Ihrer klaren Positionierung gibt es aber auch Kritik. Wie beurteilen Sie die Stimmung im Bistum und wie sind Sie mit Kritikerinnen und Kritikern im Dialog? Gibt es einen fairen, angstfreien Austausch?
Letzteres hoffe ich und ich weiß, dazu braucht es immer wieder auch Signale meinerseits. Ich bin daran interessiert, dass wir offen miteinander ringen und auch streiten. Und darum ist es wichtig, dass die Gläubigen, die Priester und die hauptamtlichen pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Einschätzungen und Meinungen, ja auch ihre Gewissensnöte, offen aussprechen können. Denn nur so bleiben wir miteinander in Verbindung und driften nicht auseinander. Polarisierungen sind nicht nur gesellschaftlich sondern auch innerkirchlich eine große Gefahr, insbesondere dann, wenn die entsprechenden Protagonisten und Gruppen nicht mehr miteinander reden.
Ich sehe aber, dass die weit überwiegende – oft eher zurückhaltende – Mehrzahl der Gläubigen mit den Zielen und Entscheidungen einer Kirche, die sich erneuert, übereinstimmt und Brücken zu den gesellschaftlichen und kulturellen Gegebenheiten unserer Zeit wünscht. Es ist gerade nicht mein Verständnis von Katholischsein, dass wir uns als eine kleine, feine und abgesonderte Gruppe in unserer Gesellschaft verstehen und ein Eigenleben gestalten, das zu den großen gesellschaftlichen Nöten und den Lebenserfahrungen vieler Menschen keine Verbindung mehr sucht. Um es klar zu sagen: Ich möchte nicht, dass wir zu einer katholischen Sekte werden. Das könnte ich mit meinem Auftrag als Bischof nicht vereinbaren. Es gibt Gruppen, die bereits über eine drohende Kirchenspaltung, ein Schisma, reden. Diese Gefahr sehe ich ganz klar nicht. Ich habe allerdings den Eindruck, dass die, die besonders gern davon sprechen, es offensichtlich herbeisehnen.
Mir ist wichtig zu sagen, dass ich auch Verantwortung für die Gläubigen habe, in denen Ängste und Bedenken hinsichtlich der Veränderungsprozesse wachsen. Und gerade deshalb brauchen wir mehr Synodalität im Sinne der gemeinsamen Suche danach, was der Geist Gottes uns heute sagt und wohin er uns führt. Da sind für mich in den Tagen der Osterzeit die Abschnitte der Apostelgeschichte immer wieder sehr ermutigend. Was für Krisen und Konflikte hat die junge Kirche im Zutrauen auf die Kraft des Heiligen Geistes meistern können! So ist sie gewachsen – durch eine gute Balance von Bewahren und Verändern.
Im Bistum Limburg gibt es seit mehr als 50 Jahren eine Synodalordnung, die das Miteinander von Amt und Mandat regelt. Nuntius Eterovic hat den deutschen Bischöfen bei der Frühjahrsvollversammlung 2023 erklärt, dass es ein solches Miteinander auf keiner Kirchenebene geben kann. Wie kann das sein? Haben solche römischen Einschätzungen Auswirkungen für die Synodalen im Bistum Limburg?
Nein, hier muss ich den Apostolischen Nuntius in Schutz nehmen: Er hat die bewährte Praxis der Synodalität im Bistum Limburg, die ja auch von Rom approbiert worden ist, keineswegs in Frage gestellt. Aber bei unseren römischen Gesprächspartnern herrscht die Sorge, die Art und Weise, wie wir Synodalität im Synodalen Weg miteinander praktiziert haben, und ein Synodaler Rat, auf den wir in der Kirche unseres Landes zugehen, könnten die Autorität des Bischofs, wie sie theologisch und kirchenrechtlich begründet ist, einschränken. Ich finde, diese Sorge ist nicht begründet. Denn auch wenn wir auf ein gemeinsames Beraten und Entscheiden bestimmter Fragen zwischen Bischöfen und anderen in der Kirche zugehen, schwächt das nicht die Autorität der Bischöfe; es stärkt sie nur. Das ist meine jahrelange Erfahrung.
Gemeinsames Beraten und Entscheiden ist nicht gegen einen Bischof gerichtet, dazu ist das Bischofsamt viel zu grundlegend im katholischen Kirchenbild verankert und auch von den Gläubigen geschätzt. Umgekehrt haben aber nicht nur in Limburg Gläubige die Erfahrung machen müssen, dass bischöfliche Autorität nicht genügend in Beratungs- und Entscheidungsprozesse integriert war und transparent ausgeübt wurde. Viele sprechen von Erfahrungen des Machtmissbrauchs. Und dem können wir nur durch Beteiligung, Transparenz, Rechenschaft und Kontrolle begegnen. Darum geht es.
Wie geht es jetzt weiter? Im November soll der Synodale Ausschuss, den es nach römischer Position nicht geben kann, das erste Mal zusammenkommen. Vorher findet die Weltsynode in Rom statt. Wie blicken Sie auf diese beiden Ereignisse?
Noch einmal: Rom hat nicht die Arbeit des Synodalen Ausschusses blockiert, sondern hat nur deutlich gemacht, dass es keinen Synodalen Rat geben kann, der die bischöfliche Autorität untergräbt. Das aber suchen wir auch nicht. Insofern gibt es kein Hindernis für den Synodalen Ausschuss. Es sind aber noch offene Fragen zu klären, das hat sich bei einer ersten Reflexion unter den Diözesanbischöfen gezeigt. Der Synodale Ausschuss hat ja verschiedene Aufgaben: Er wird sich grundsätzlich mit Synodalität in unserer Kirche befassen; er soll die Evaluation der Umsetzung der Beschlüsse des Synodalen Weges vorbereiten; soll solche Empfehlungen und Handlungstexte beraten, die nicht zu einem Beschluss geführt werden konnten; und er soll einen dauerhaften Synodalen Rat im Einklang mit den kirchenrechtlichen Vorgaben vorbereiten. Das römische Antwortschreiben hat den fünf Bischöfen, die sich mit ihrer Frage, ob sie an einem solchen Synodalen Ausschuss mitarbeiten dürfen bzw. müssen, nur geantwortet, was kirchenrechtlich ja offensichtlich ist: Ein Bischof kann dazu nicht verpflichtet werden. Jeder muss für sich die Frage der Teilnahme entscheiden.
Für mich habe ich das längst getan, weil es für mich zur Fortsetzung echter, ehrlicher und effektiver Synodalität keine Alternative gibt, um in unserer Kirche unter Führung des Heiligen Geistes eine gute Zukunft zu gestalten. Darum bin ich auch sehr gespannt auf die Erfahrungen und die Ergebnisse der Weltsynode, an der ich im Herbst teilnehmen kann.
Interview/Foto: Bistum Limburg