Mit Pawel auf dem Wawel
Seniorenfahrt der Pfarrei St. Birgid führte nach Polen
Mitte Mai starteten 40 Mitglieder der Pfarrei St. Birgid mit Pfarrer Frank Schindling und Sozialarbeiter Pawel Meisler zur Seniorenfahrt in den Süden Polens. Bis zum 26. Mai wurden die Teilnehmenden kompetent geführt und aufmerksam betreut. Pawel Meisler hatte in Zusammenarbeit mit einem Pilgerbüro ein abwechslungsreiches und vielseitiges Programm zusammengestellt.
Nach dem Reisesegen in Maria Aufnahme Erbenheim ging es im komfortablen Reisebus auf der Autobahn bis Görlitz an der deutsch-polnischen Grenze. Immer wieder wurden während der Fahrt oder bei Pausen köstliche Leckereien in fester und flüssiger Form angeboten. Gesprächsstoff gab es genug und auch ein Nickerchen war jedem möglich.
In Görlitz bezogen wir Zimmer in einem zum Hotel umgebauten Renaissance-Patrizierhaus aus dem 16. Jahrhundert, das dennoch modernsten Komfort bot. Bei der Stadtführung am nächsten Morgen konnte man einen Eindruck von der gut erhaltenen, bis ins Mittelalter reichenden Altstadt gewinnen.
Weiter ging es nach Krakau, der alten polnischen Königsstadt mit dem Schlossberg Wawel, einem mittelalterlichen Markplatz mit großen Tuchhallen und einem beeindruckenden Schnitzaltar von Veit Stoß in der Marienkirche. Abends kam es kurz nach 23 Uhr noch zu einiger Aufregung, als im Hotel ein (zum Glück falscher) Feueralarm ausgelöst wurde und sämtliche Gäste rasch das Gebäude verlassen mussten. Ein Ausflug in das gut hundert Kilometer weiter südwärts gelegene Zakopane vermittelte uns am nächsten Tag alpines Flair mit schneebedeckten Gipfeln in der Hohen Tatra.
Auf unserer Fahrt nach Breslau machten wir Halt im Brauerei-Museum Zwiec mit interessanten Informationen zur Bierherstellung. Über die Sehenswürdigkeiten Breslaus informierte dann ein sehr kundiger, aber auch humorvoller Führer, der uns auch nach Trebnitz zum Grab der heiligen Hedwig begleitete. Hier waren wie in allen besuchten Kirchen die Erinnerungen an Papst Johannes Paul II. unübersehbar.
Am nächsten Tag brachte uns unser Guide zu zwei völlig unterschiedlichen Kirchengebäuden: zunächst in Sulistrowiczki zu einer vor etwa 20 Jahren errichteten siebeneckigen Holzkapelle mit überreichen Schnitzelementen und Ausstattungen, die wohl Ausdruck der ungebrochenen Volksfrömmigkeit sind. Danach sahen wir in Schweidnitz die Friedenskirche. Sie ist eine der ursprünglich drei nach der Gegenreformation Mitte des 17. Jahrhunderts erlaubten evangelischen Kirchen Schlesiens; sie überraschte mit maximalem Barockschmuck, wie man ihn in einem protestantischen Gotteshaus nie erwartet hätte. Den Abschiedsabend beschloss auf der Oder das Abendessen auf einem Ausflugsboot. Während der Heimfahrt nach Wiesbaden genossen wir noch ein Mittagessen in der Nähe von Chemnitz und später leckeren Käse- und Mohnkuchen in Thüringen, den uns eine großherzige Spenderin gesponsert hatte.
Gegen 21 Uhr fand eine frohe und abwechslungsreiche Fahrt ihr Ende, die Pfarrer Schindling und Pawel Meisler durch gute Planung und hervorragende, aufmerksame Betreuung zu einem besonderen Erlebnis machte. Die täglichen Andachten in einer der zahlreich besuchten Kirchen mit anregenden Betrachtungen zum Tagesevangelium werden jedem durch die ansprechend gestalteten Motto-Kärtchen noch lange in Erinnerung bleiben. Auch das sehr gute Wetter, ausreichende Ruhepausen und die gute Stimmung in der Gruppe förderten das Zusammenwachsen unserer vielen Kirchorte zu einer gemeinsamen Pfarrei.
Text: Gerhard Lotz/Fotos: Gerhard Lotz und Pawel Meisler