„Der Christus schaut uns an“

Marianne Blumbach ist jetzt Kirchenführerin

Zwei Frauen haben in Rüdesheim vor Prüfern der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) die Prüfung zur ehrenamtlichen Kirchenführerin abgelegt – darunter unser Auringer Gemeindemitglied Marianne Blumbach. Dabei haben nicht nur die gut 30 Gäste in der Kirche St. Hildegard in Rüdesheim einiges gelernt.

„Bitte gehen Sie schon mal nach vorne in die Kirche und setzten sich auf die Kirchenbänke rechts und lassen Sie die ersten beiden Reihen frei“. So eröffnet Marianne Blumbach ihre Prüfung zur Kirchenführerin in der Kirche St. Hildegard in Rüdesheim. Roland Büskens und Paula Martin von der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Limburg (KEB) sind angereist, um ihrer Kirchenführung zum Thema „Die Malereien in der Abteikirche als ein Beispiel der Beuroner Schule“ zu lauschen. Es ist die Aufgabe des Referents für Theologische Erwachsenenbildung und der Pädagogin und Kunsthistorikerin, die Führung zu bewerten.

Marianne Blumbach ergreift als erste Rednerin das Wort und erklärt, dass die Gemälde der Kirche als Ganzes konzipiert und innerhalb von sechs Jahren fertiggestellt wurden. Sie gehören zur Beuroner Schule (1880 – 1920) und zeugen von Einflüssen des Jugendstils, der byzantinischen Kunst und sogar der alten ägyptischen Malereien.

Nach genau 30 Minuten, der vorgegebenen Zeit, beendet Marianne Blumbach ihre Kirchenführung und weist auf den Spruch über der Eingangstür von St. Hildegard hin. Dort steht: „Mach es so, wie es dir gezeigt wurde auf dem Berg“ – das aus der Führung mitzunehmen empfiehlt sie den Besuchern.

Nach der Führung erzählt Marianne Blumbach (72), dass sie schon immer kunst- und kircheninteressiert gewesen sei und nun im Ruhestand die sich ergebene Chance ergriffen habe, die Ausbildung zu absolvierenDas Feedback fällt sehr gut aus. „Sie hat viel gelernt bei uns“, sagt Prüfer Büskens augenzwinkernd, wobei Prüferin Martin ergänzt: „und natürlich auch mitgebracht“. Insbesondere für ihren souveränen Umgang mit der schwierigen Akustik, aber auch dafür, dass sie zunächst die Bilder beschrieb und dann langsam in die Theologie der Bilder einstieg, wurde von beiden Prüfern gelobt. Sie selbst bedankt sich bei der KEB für „das tolle Material“ und plant schon bei dem nächsten Modul zur „Romanik“ mitzumachen – nur diesmal ohne Prüfung.

Einige der Freunde und Familie bleiben anschließend, um Applaus bei der Zertifikatsverleihung zu spenden.

Text/Foto: Eileen Hawthorne / Bistum Limburg