JuHu’s unterwegs in Frankfurt….

… zur Frauenfriedenkirche und in Sachsenhausen

Wieder auf Tour waren die JuHu’s (die Junggebliebenen unter Hundert von St. Birgid). Diesmal war die Mainmetropole Frankfurt das Ziel des Ausflugs, das von Sozialarbeiter Pawel Meister und Pfarrer Frank Schindling begleitet wurde.

Als erstes wurde die Frauenfriedenskirche in Frankfurt angesteuert. Sie ist die einzige Kirche im deutschsprachigen Raum, die insbesondere auf die Initiative von Frauen hin errichtet wurde.

Franziska Baumgartl vom Freundeskreis Frauenfrieden e.V. führte die Gruppe durch diese ganz besondere Kirche, die unter der Leitung des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) als ein Ort des Gedenkens an die Opfer des Ersten Weltkrieges und der Bitte um Frieden in den 1920er Jahren entstanden ist. Baumgartl erzählte, dass Hedwig Dransfeld, die damalige Vorsitzende des KDFB, die Idee zum Bau bereits 1916 unter dem Eindruck der Schlacht von Verdun entwickelt hatte und mit dem Wunsch, ein „steinernes Friedensgebet“ und eine nationale Gedenkstätte für die

Gefallenen zu errichten viele Menschen überzeugen konnte. 1918 begann man landesweit Spenden zu sammeln und trotz der herrschenden Not kamen unglaubliche 900.000 Reichsmark zusammen. 1927 wurde der

Grundstein gelegt und am 5. Mai 1929 wurde die Kirche vom Fuldaer Bischof Damian geweiht. Nach Kriegsschäden und provisorischen Instandsetzungen über die Jahrzehnte hinweg, wurde in den 2010er Jahren eine umfassende Sanierung (mit Wiederherstellung der alten Farbgebung) durchgeführt.

Als deren Abschluss wurde 2020 ein neuer Altar durch den Limburger Bischof Bätzing geweiht und die Frauenfriedenskirche wieder für die Gemeinde geöffnet.

In der Frauenfriedenskirche gab es auch eine Andacht, bei der Pfarrer Schindling mit dem Psalm 91 Anregungen zum Nachdenken über den Glauben gab. „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.  Seine Wahrheit ist Schirm und Schild…“. Gott wie ein Schirm? Pfr. Schindling zeigte verschiedene Regenschirme, die jeweils für verschiedene Formen oder Phasen des Glaubens stehen können: Ein Kinderschirm, der anfangs so wichtig und später nicht mehr passend ist, erinnert an den Kinderglauben, aus dem man im Laufe der Zeit herauswächst,  ein zerrissener Schirm erinnert an die vielen Anfragen, die man im Glauben erleben kann, daneben zeigte Pfarrer Schindling liegengebliebene Schirme, Souvenirschirme und andere, und deutete sie entsprechend – bis hin bis zum Eisschirmchen. Der Familienschirm in Regegenbogenfarben war es dann, den der Pfarrer als das vielleicht beste Symbol zum Schluss zeigte – denn dieser Schirm zeigt die bunte Vielfalt im Leben, Glauben und Lieben mit Farben des Bundes Gottes zu den Menschen, und unter ihm sei Platz für viele in Gemeinschaft.

Seelisch gestärkt ging es weiter nach Sachsenhausen, wo auf die 36 JuHu’s in der Traditionsapfelweinkneipe „Zur Buchscheer“ bereits Wirt Robert Theobald mit einer Apfelweinprobe wartete. Dabei gab es nicht nur zwei hauseigene Stöffsche zu probieren, sondern auch einen schottischen Apfelwein (dort Cider genannt) der noch dazu in einem ehemaligen Whiskeyfass reifen durfte. Als Premiere wurden die Wiesbadener „Schnutetunkern“ auch ein Apfelwein gekeltert aus der Apfelsorte „Rubinette“ kredenzt und eine alkoholfreie Variante war ebenfalls im Angebot. Auch wenn es jeweils nur ein Probiergläschen gab, stieg die Stimmung mit der Runde, so dass Theobald, der mit viel Charme und Witz durch die Probe führte, mit einem herzhaften „Hier redet jetzt nur einer“, für Ruhe sorgen musste. Zur Stärkung gab es kleine Appetithäppchen hessischer Spezialitäten wie Grüne Soße, Handkässalat und Schneegestöber.

Gut gelaunt ging es wieder zurück in die Landeshauptstadt und die JuHu‘s freuen sich jetzt schon auf die Ausflüge, die sie im neuen Jahr erwarten werden.

 

Text: Barbara Yurtöven/ Fotos: Pawel Meisler