Abschied von Herz Jesu und St. Birgid

Regine Wagner und Szilvia Tóth wurden offiziell verabschiedet

Wenn man es sich einbilden will, dann klangen beim Sonntagsgottesdienst die Stimmen der Schola in Herz Jesu in Sonnenberg diesmal weniger fröhlich als sonst: Anlass könnte gewesen sein, dass sich das Ensemble nach einem letzten gemeinsamen Musizieren, nach 20-jähriger Zusammenarbeit von seiner Chorleiterin Szilvia Tóth verabschieden musste. „Spitzen Sie noch einmal gut die Ohren, denn heute verwöhnt uns Szilvia Tóth zum letzten Mal an der Orgel“, hatte Pfarrer Frank Schindling bei der Begrüßung extra betont. Die Kirchenmusikerin mit dem A-Diplom wird zukünftig im Bistum Trier, genauer gesagt im saarländischen Neunkirchen als Kantorin wirken.

Viele waren nach Herz Jesu gekommen, um sich zu verabschieden

Und noch eine nicht nur langjährige, sondern besonders verdiente Mitarbeiterin der Pfarrei St. Birgid wurde offiziell verabschiedet: Regine Wagner, die nach fast 25 Jahren, in denen sie zunächst in der noch eigenständigen Pfarrei Herz Jesu und dann seit der Gründung der Großpfarrei St. Birgid im Jahr 2014, als Bürokoordinatorin im Zentralen Pfarrbüro in Nordenstadt (aber auch weiterhin als Ansprechpartnerin für Sonnenberg) für die Gemeinde, das Pastoralteam und die Verwaltung immer zur Stelle war, wenn Expertise und Einsatz gefragt war. „Als 1a-Bürokoordinatorin hatte sie immer alles im Blick und wusste auf alle Fragen eine kompetente Antwort“, zollte ihr Schindling Respekt und unterstrich: „und sie war immer im Einsatz für die Menschen“.

„Ich erinnere mich an viele Gottesdienste, an unzählige Feste, Veranstaltungen und Aktionen und habe mich an all unseren Gemeindeorten immer sehr wohl und willkommen gefühlt“, gab die 56-Jährige einen Teil des Dankes zurück. Statt nach Nordenstadt fährt sie nun nach Naurod, wo sie im Pädagogischen Zentrum für die Bistümer im Land Hessen im Wilhelm-Kempf-Haus eine neue berufliche Herausforderung gefunden hat. Gemeindemitglied wird die Sonnenbergerin aber weiterhin bleiben.

 

Auch Tóth hat in Herz Jesu Sonnenberg begonnen. 20 Jahre ist das nun her, seit fast 15 Jahren begleitete sie auch die Gottesdienste in St. Elisabeth Auringen (wo sie am gleichen Morgen bereits verabschiedet worden war)

 

 

 

 

 

 

und seit zehn Jahren war sie für St. Birgid aktiv. „Gerne erinnere ich mich an die vielen schönen Gottesdienste und Konzerte zurück und bin dankbar für die tollen Menschen, die ich kennenlernen durfte. Ich konnte in dieser langen Zeit als Mensch und Kirchenmusikerin wachsen“, konstatierte die 44-Jährige.

„Wir sagen Danke für das, was wir von Ihnen beiden behalten dürfen, das Gute bleibt und das wollen wir auch festhalten“, betonte Schindling. Beide Mitarbeiterinnen wurden mit herzlichem und kaum enden wollenden Applaus verabschiedet, mit Geschenken und einem Blumengruß. Bei Tóth hatte man sich statt für einen Blumenstrauß für Frühlingsblüher im Topf entschieden, „damit sie etwas von hier in ihrer neuen Heimat einsetzen und wurzeln lassen kann“.

 

„Es fällt mir schwer Sie beide ziehen zu lassen“, unterstrich Schindling, „aber auch von unseren Erinnerungen nehmen wir immer etwas mit“, betonte Schindling, „auch das Zwischenmenschliche. Wir sagen Danke für das Herausragende, das Sie hier geleistet haben und sagen Danke für das, was wir von Ihnen beiden mitnehmen dürfen“. Seine Dankesworte beendet er mit dem irischen Segenswunsch „Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott uns fest in seiner Hand!“

Eine herzliche Umarmung für beide folgte.

 

Zum letzten Mal neben dem vertrauten Orgeltisch

Emotional wurde es für die Musikerin, als sich auf der Empore „ihre Sonnenberger Schola“ um viele Köpfe aus anderen Chören und um Kantor Roman Bär erweiterte, um sie mit einem gemeinsamen Lied –  “A Clare Benediction” von John Rutter – zu verabschieden. Nicht nehmen ließ es sich Tóth dann am Ende des Gottesdienstes zum Auszug die Orgel noch einmal selbst zu spielen. Zum letzten Mal in der Kirche Herz Jesu und zum letzten Mal in St. Birgid zog sie buchstäblich noch einmal alle Register ihres Könnens.

Beim anschließenden Beisammensein im Saal von Herz Jesu nutzten viele Gemeindemitglieder die Gelegenheit sich noch einmal persönlich von Regine Wagner und Szilvia Tóth zu bedanken und zu verabschieden und beim vorbereiteten Mittagessen  Erinnerungen auszutauschen.

 

Text: Barbara Yurtöven/Fotos: Barbara Yurtöven, Frank Schindling, Florian Fauth