“Danke, für Eure Ausstrahlung, die auch mich ermutigt”

St. Birgid begeht das Patrozinium  zusammen mit Bischof Georg

Ebenso feierlich wie fröhlich feierte die Pfarrei St. Birgid am 4. Februar das Patrozinium ihrer Schutzpatronin, der heiligen Birgid von Irland und gleichzeitig den „10. Geburtstag“ als neue Pfarrei, die sich 2014 aus den Kirchorten Bierstadt, Nordenstadt, Sonnenberg, Erbenheim, Delkenheim, Auringen und Rambach gegründet hatte.

Bis auf den allerletzten Platz besetzt war die Pfarrkirche, auch die zusätzlich aufgestellten Stühle und Bänke waren alle belegt und so hätte selbst die vielzitierte Kirchenmaus an diesem Sonntag Mühe gehabt noch ein Plätzchen zu finden.

Mit „Heut ist der Tag“ (hier nachzuhören) IMG_4795 eröffnete lebandig, die Band aus dem Kirchort Christ König mitreißend den Gottesdienst und mit „Was für ein schöner Morgen“, begrüßte Pfarrer Frank Schindling strahlend alle Anwesenden und verriet, dass man nicht nur den Geburtstag der Pfarrei St. Birgid und das Patrozinium feiere, sondern gleichzeitig auch den 1500. Todestag der heiligen Birgid, der Namenspatronin der Pfarrkirche, der in diesem Jahr in Irland ganz groß begangen werde.

„Bischof Denis von Kildare lässt alle grüßen und wünscht uns einen tollen Tag. Und er lädt uns alle ein nach Irland zu kommen“, vervollständigte er den Gruß von der grünen Insel mit dem Hinweis: “Das könnte teuer werden.”

Bischof Denis grüßte aus der Ferne, Bischof Georg von Limburg ganz persönlich und sehr herzlich vor Ort in St. Birgid. „Leider bin ich heute nur alleine gekommen, in St. Birgid sind Sie es ja eher gewohnt, dass ich mit vielen Bischöfen zusammen komme“, spielte er lächelnd auf den morgendlichen Gottesdienst während der Deutschen Bischofskonferenz im September an, während der auf seinen Wunsch hin eine Frühmesse in St. Birgid stattgefunden hatte. „Für diesen schönen Gottesdienst noch einmal meinen herzlichsten Dank“, rief er der Gemeinde zu und ergänzte: „Einige der Bischöfe haben hinterher zu mir gesagt: „Jetzt wissen wir auch wofür wir alles tun“. Und angesichts der 60 Ministrantinnen und Ministranten, die den Altarraum füllten unterstrich er: „Wie wunderbar, dass so viele hier sind. Sie leisten in St. Birgid wirklich eine tolle Arbeit“.

In seiner Predigt nahm er Bezug auf den 1500. Todestag der heiligen Birgid und nahm die Gemeinde zunächst mit auf einen historischen Abstecher ins Mittelalter, um dann auf einige Perspektiven in Bezug auf die Heilige einzugehen. „Ihr Namenstag ist keltischen Ursprungs, man feierte, dass das Licht zurückkehrt. Dieser Optimismus begegnet mir auch häufig im Kontext mit der Gemeinde St. Birgid und ihren Menschen. Diese bunte Vielfalt und die verschiedenen Menschen, die sich für den Glauben engagieren. Danke, für diese Ausstrahlung, die auch mich ermutigt“. Es gehe aber auch um Fruchtbarkeit und Wirksamkeit. Das Weizenkorn trage nur Frucht wenn es selbst vergehe. Dabei gelte es aber auch „christliche Gelassenheit“ zu bewahren. „Sonst überdreht der Motor, bis er irgendwann crasht“, verdeutlichte der Bischof. Auch die Zeichen der Zeit wie die Spannungen in Kirche und Politik, den Klimawandel, die Migrationsbewegung und die Geschlechtervielfalt und –gerechtigkeit gelte es zu berücksichtigen: „Wir müssen das Licht des Evangeliums darauf halten und reagieren und anpacken“.

Beim gemeinsamen Vater unser waren auch die jüngsten Gemeindemitglieder wieder dabei. Sie hatten sich in ihrem Kindergottesdienst nicht nur mit der heiligen Birgid beschäftigt, sondern auch fleißig Birgidkreuze gebastelt.

 

 

 

 

Viel Musik begleitet den Gottesdienst. Nicht nur lebandig war mit dabei, auch die Jugendband BON war vertreten, die Chöre der verschiedenen Kirchorte, Chorleiterin und Kirchenmusikerin Szilvia Tóth, sowie Bezirkskantor Roman Bär.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und die St. Birgid-Hymne „Menschen in ihrer Vielfalt“ aus der Feder von Roman Bär durfte bei diesem feierlichen Anlass natürlich auch nicht fehlen.

 

Und getanzt wurde zum Schluss auch noch –

begleitet von zwei Saxofonen tanzten die Ministranten „flashmobartig“ in den Gängen. „Das hat was, da müsst ihr was draus machen“, schmunzelte Bischof Georg.

 

 

 

 

Bevor er nach dem Festgottesdienst noch auf Wunsch den Blasiussegen erteilte, gab es für den Bischof noch ein Geschenk. Nachdem er bei der Visitation mit einem St. Birgid-Bembel bedacht worden war, erhielt er nun die passenden gerippten Gläser dazu – im St. Birgid-Stoffbeutel. Natürlich ebenfalls mit St. Birgid-Logo. „Der Bischof bekommt sie geschenkt, sie aber können sie gleich kaufen“, wies Schindling verschmitzt auf die Kaufmöglichkeit im Anschluss an den Gottesdienst hin.

 

Geschenke gab es auch für die Gottesdienstbesucher: jeder erhielt einen der neuen St.Birgid-Kugelschreiber, nachhaltig aus Holz gefertigt, als Erinnerung an diesen runden Geburtstag.

 

Und es wurde weiter gefeiert ……

In den Gemeinderäumen wurde nach dem Gottesdienst noch weiter gefeiert.

Das Kochteam hatte in mächtigen Töpfen unzählige Portionen von Kartoffel-Lauch-, Chakalaka- und Grießsuppe vorbereitet, dazu waren 275 Würstchen im Angebot, ebenso 250 Käselaugenstangen und auch Fleischkäsebrötchen. Wem der Sinn nach Süßem stand, fand an der gut bestückten Kuchentheke ein -oder auch mehrere- Stücke nach seinem Geschmack.

Oder man gönnte sich eine der lecker duftenden, frisch gebackenen Waffeln, die das Team der Kitas im Saal zubereitete. An der Buttonmaschine der Pfadfinder konnte sich jeder sein eigenes „Ich bin St. Birgid“-Motiv gestalten und im Außenbereich hatte die DPSG ein Stockbrotfeuer vorbereitet.

 

 

 

 

 

 

Am Auringer Eine-Welt-Stand wurden Kaffee, Schokolade und vielfältige Kleinigkeiten angeboten und per Strichliste konnte jeder Kirchort über das Motiv der nächsten Osterkerze abstimmen. Im Kinderparadies konnte sich der Nachwuchs vergnügen, während sich an den Tischen eifrig über den Festgottesdienst und viele Themen mehr eifrig ausgetauscht wurde.

 

„Ein wirklich gelungener Tag, mit einem bewegenden Gottesdienst und einer ermutigenden Predigt des Bischofs“, zog Pfarrer Schindling eine mehr als positive Bilanz dieses besonderen Tages. „So viel Musik so viel Jugend, so viele Familien, aber auch Senioren und sie kommen aus allen Kirchorten. In den letzten zehn Jahren ist da wirklich etwas gewachsen, wirklich zusammengewachsen und ich bin sehr glücklich darüber hier Pfarrer sein und hier Kirche gestalten zu dürfen“.

Text und Fotos: Barbara Yurtöven