Mit duftendem Brot und großen und kleinen Äpfeln…
…Bierstadt feiert ökumenisches Erntedankfest unter freiem Himmel
Schon recht herbstlich zeigte sich das Wetter, nur wenig blauer Himmel war zu sehen, dafür viele graue Wolken – und trotzdem machten sich viele Bierstadterinnen und Bierstadter (und nicht nur diese) am ersten Oktobersonntag auf den Weg hinauf Auf die Fichten, um dort gemeinsam mit Pfarrer Philip Messner und Pastoralreferent Johannes Mockenhaupt einen ökumenischen Erntedankgottesdienst unter freiem Himmel zu feiern.
Prall gefüllt war das aus hölzernen Kisten zusammengebaute Altarkreuz mit den Erntegaben: mit Obst, mit Kartoffeln, mit Lauch, aber auch mit haltbaren Produkten, denn die Erntedankgaben wurden tags drauf zur Teestube der Diakonie gebracht.
Die Predigt hielten Astrid Scheit und Werner Born gemeinsam und sie warfen sich dabei gekonnt die Bälle, oder besser gesagt, die Äpfel zu. Ausgehend von der Textstelle aus dem Brief des Paulus an Timotheus: „Alles was Gott geschaffen hat ist gut und nichts ist verwerflich was mit Danksagung empfangen wird“, spannten sie den Bogen von knackig, frischen und runzelig kleinen Äpfeln, (Alles kommt von Gott und es ist gut, so wie es ist), über Frieden und Zukunft (Einen Apfelbaum zu pflanzen heißt auf die Zukunft zu setzen) und von den Früchten der Natur zu den Früchten der Arbeit (Gott hat Talent nicht nur den Bauern, sondern auch den Brauern geschenkt). Mit diesem Hinweis verabschiedeten sie sich am Ende der Predigt augenzwinkernd „auf ein Bier“ nach dem Gottesdienst.
Für die musikalische Begleitung bei allen Liedern sorgte das Bläserensemble unter Leitung von Bezirkskantor Roman Bär und für ein stimmungsvolles „What a wonderful world“ zum Ausklang.
Bereits am Vormittag waren viele Kinder der Einladung gefolgt und waren zum Brotbacken in das Gemeindezentrum von St. Birgid gekommen. Hier wurde in Gemeinschaftsarbeit die Brote zubereitet, geknetet und gebacken, die am Nachmittag im Gottesdienst verteilt werden sollten.
Mit großer Energie gingen alle ans Werk und ließen aus dem Grundrezept des Stundenbrotes ganz unterschiedliche Varianten entstehen: mit Haferflocken, mit Walnüssen oder auch ohne alles. Exakt eine Stunde lang mussten die Kastenbrote dann im Ofen bleiben, dann waren zehn leckere Laibe fertig. Die fleißigen Bäckerinnen und Bäcker durften das – dann bereits aufgeschnittene – Brot später auch verteilen und ganz viel Lob dafür einheimsen.
Nach dem Gottesdienst konnten die Kinder noch einmal selbst mit anpacken beim Herstellen von Apfelmost. Selbst zerkleinert und selbst gepresst – keine Frage, das schmeckte wirklich gut!
Wirklich gut schmeckten auch die heiße Kartoffel- und die Linsensuppe, die die Fichter Kerbegesellschaft im Anschluss an den Gottesdienst bereithielt. Und frischen Apfelkuchen gab es noch dazu, wie gut, dass es auch KARL, das grüne Kaffeemobil von St. Birgid den Berg hinauf geschafft hatte.
Text und Fotos: Barbara Yurtöven